„Handle so, als hinge alles von dir ab – im Vertrauen, dass alles von Gott abhängt.“

Ignatius von Loyola (1491–1556)

Ignatius von Loyola

Ignatius von Loyola (1491–1556) war ein baskischer Adliger, Soldat und später Mystiker, der durch eine tiefgreifende Bekehrungserfahrung zum Begründer des Jesuitenordens wurde – einer der einflussreichsten geistlichen Bewegungen der katholischen Kirche.

St. Ignatius of Loyola

Vom Ritter zum Pilger

Geboren als Íñigo López de Loyola im Baskenland, führte Ignatius zunächst das Leben eines stolzen und ehrgeizigen Adeligen und Soldat. 1521 wurde er bei der Verteidigung von Pamplona schwer verwundet. Während der langen Genesung las er statt Ritterromanen die „Vita Christi“ und Heiligenlegenden – ein Wendepunkt: Er begann, sein Leben an Christus auszurichten.

Geistliche Berufung und Exerzitien

Nach Pilgerreisen und Jahren der inneren Reinigung verfasste Ignatius das heute weltweit praktizierte Werk der „Geistlichen Exerzitien“, das Menschen helfen soll, in der Stille und im Gebet Gottes Willen zu erkennen. In den folgenden Jahren studierte er Theologie in Paris, wo sich eine Gruppe von Gefährten um ihn sammelte – darunter Franz Xaver und Peter Faber.

Die Gründung der Gesellschaft Jesu

1534 legten Ignatius und seine Gefährten in Montmartre (Paris) Gelübde ab, 1540 wurde der Orden von Papst Paul III. offiziell bestätigt. Ignatius wurde der erste Generalobere der Gesellschaft Jesu (Societas Jesu). Sein Ziel: In einer Zeit von Glaubenskrisen, Umbrüchen und Reformen wollte er eine geistlich tief verwurzelte, aber weltzugewandte Bewegung formen, die „für größere Ehre Gottes“ (ad maiorem Dei gloriam) wirkt.

Einfluss bis in die Gegenwart

Ignatius von Loyola starb 1556 in Rom. Sein Orden war da bereits über Europa hinaus tätig – im Bildungswesen, in der Mission, in sozialen Werken und in der Seelsorge. 1622 wurde er heiliggesprochen. Bis heute prägt seine Spiritualität die Arbeit der Jesuiten weltweit – auch in Krakau.

Die ignatianische Spiritualität, die auf Unterscheidung der Geister, Gewissensschärfung, innerer Freiheit und Nachfolge Christi zielt, bleibt ein geistlicher Kompass in einer oft lauten und zerrissenen Welt.

Titelbild: Andrea Pozzo (1642–1709): Triumph des Heiligen Ignatius von Loyola, Deckenfresko, Kirche Sant'Ignazio, Rom, Italien. 
Foto: Wilfredor. Diese Datei wird zur Verfügung gestellt unter dem Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.

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